David Bergner übernimmt die Verantwortung auf der Trainerbank interimsweise. Ihn unterstützen Co-Trainer Marcus Wolf und Daniel Heinze. Die Suche nach einem hauptamtlichen Trainer läuft derweil weiter auf Hochtouren. Weil unser Podcast noch in der Winterpause weilt, erwachen wir mit einem Artikel unsere Rubrik „Leutzschland sucht den Super-…“ zurück zum Leben. Diesmal suchen wir keinen Sportdirektor, sondern Übungsleiter. Daher haben wir für euch – und gerne auch für die Quadriga als Inspiration – 6 potenzielle Trainerkandidaten. Wer wird euer Super-Trainer?
Murat Tik
„Murat Tik Masterclass“ pflegte ein gewisser Podcast zur RLNO des Öfteren zu sagen. Zwar durfte Tik nur 23 Spiele in der Champions League des Ostens am Seitenrand stehen, hinterließ aber einen gewissen Eindruck in der Liga. Der gebürtige Berliner hat mit begrenzten Mitteln versucht Lichtenberg 47 in der Liga zu halten. So schlug man die Clubschweine und holte in Jena immerhin einen Punkt. In Leutzsch mussten sich die Lichtenberger knapp 2:3 geschlagen geben. Nach einem 0:5 in Cottbus zog der sympathische Stadtteilverein dennoch die Reißleine und entließ Tik. Der Abstieg konnte trotzdem nicht verhindert werden.
Murat Tik’s sportlicher Lebenslauf ist sicher überschaubar. Ähnlich wie bei Miroslav Jagatic vor fast genau 6 Jahren. Der 50-jährige setzt gerne auf junge Spieler und auf deren Weiterentwicklung. Zudem ist er vertraut mit geringen Mitteln das Maximum herauszuholen. So formte er den Oberligisten CFC Hertha von einem designierten Absteiger zu einem Aufstiegskandidaten. Nun ist Tik seit beinahe 2 Jahren vereinslos. Er wäre sicher nicht eine 1A Lösung mit Namen und dickem Telefonbuch, aber einige seiner Fähigkeiten und Ideen könnten gut zur BSG Chemie passen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja demnächst eine erneute MT-Masterclass in Leutzsch.
Hat Murat das Zeug zum Super-Trainer?
Super-Trainer Wahrscheinlichkeit: 20%
Almedin Civa
Nachdem etliche Spieler erfolgreich das Probstheida-Aussteiger-Programm absolviert haben, ist es zumindest nicht unvorstellbar, dass dies auch ein Trainer absolvieren könnte. So hat Almedin Civa immerhin ein halbes Jahr FC Sachsen-Luft geschnuppert und sich auch in Derby-Pressekonferenzen sehr wohlwollend gegenüber der BSG geäußert. Um den Restvertrag aufzulösen, einigte sich Civa jüngst mit seinem ehemaligen Arbeitgeber auf eine Abfindung im „mittleren 5-stelligen Bereich“. Freie Bahn also für ein neues Engagement.
Ein Plus wäre zudem, dass Almedin Civa neben der Trainertätigkeit, auch die des sportlichen Leiters ausfüllen könnte. Das hat in Probstheida immerhin beinahe 4 Jahre gut funktioniert. Das Kontaktbuch, was der 52-jährige durch seine fast unzähligen Karrierestationen mitbringt, würde dabei sehr helfen. Auch sportlich bringt Civa fast schon eine Überqualifizierung mit. 1,74 Punkte pro Spiel in 120 Spielen, die er bei dem Ortsrivalen die Geschicke leitete. Zudem der zweimalige Gewinn des Sachsenpokals. Daran könnte „Alme“ direkt im März arbeiten, wenn es im Pokal-Viertelfinale zum brisanten Duell gegen die Clubschweine kommt.
Ob eine Trainertätigkeit realistisch ist? Immerhin müsste er wohl nicht umziehen. Einer gewissen Komik würde das auf alle Fälle auch nicht entbehren.
Wird „Alme“ euer Super-Trainer?
Super-Trainer Wahrscheinlichkeit: 40%
Torsten Ziegner
Ein unrealistischer, großer Name zum Träumen muss ja dann doch auch dabei sein. Wobei – ist er so unrealistisch? Nach unglücklichen Stationen in Duisburg und Würzburg könnte Ziegner vielleicht wieder gen Heimat schielen. Der Trainerstuhl in Jena scheint erstmal fest besetzt. Auch sein alter Stuhl in Zwickau ist vom Liqui Moly-Schlauchschalträger belegt. Warum also nicht ins schöne Leipzig?
Nach anderthalb Jahren ohne Tätigkeit, könnte der 47-jährige in Leutzsch in Ruhe und beinahe ohne Druck arbeiten. Das war bei seinen letzten Stationen als Trainer nicht unbedingt der Fall. Nach einer erfolgreichen Zeit beim FSV Zwickau, folgte eine solide Zeit in Halle, wo er letztendlich aber entlassen wurde. In Würzburg scheiterte Torsten Ziegner dann komplett und holte in 11 Ligaspielen nur einen Sieg. Seine Zeit in Duisburg war ebenfalls durchwachsen. Er sicherte zwar zweimal den Klassenerhalt, aber der MSV war bereits damals ein sinkendes Schiff, sodass Ziegner nach 49 Spielen, 16 Monaten Amtszeit und ohne Sieg in der Saison 2023/24 am 6. Spieltag gechasst wurde.
Seitdem ist Ziegner ohne Verein. Möglich dass er erstmal genug vom Profifußball hat. Möglich dass er nur auf ein passendes Angebot von einem spannenden Verein wartet. Realistisch erscheint ein Engagement in Leutzsch – wie gesagt – kaum. Doch wie wir wissen, reicht manchmal schon eine gewisse Nähe zur Heimat für einen mittleren Coup.
Kann Torsten euer Super-Trainer werden?
Super-Trainer Wahrscheinlichkeit: 10%
Robert Berg
Ein Trainer aus der Regionalliga Bayern zu verpflichten hat anderenorts in Mordor schon sehr gut funktioniert. Warum nicht auch in Leutzsch? Robert Berg würde einen Punkteschnitt von 1,48 mitbringen, was ungefähr auf einem Niveau mit dem von Miroslav Jagatic bei der BSG wäre.
Nach 2 Stationen in der Bayernliga (5.Liga) übernahm er im September 2023 nach Entlassung von Hannes Sigurdsson Wacker Burghausen. Nach 48 Spielen wurde Robert Berg nach 9 Spielen ohne Sieg kürzlich entlassen. Der Saisonstart sah dagegen mehr als vielversprechend aus. 6 Siege in den ersten 7 Ligaspielen der Regionalliga Bayern. Die Erwartungen des ehemaligen Zweitligisten waren hoch. Die Mannschaft von Robert Berg gewann ab dem 8. Spieltag zur noch zwei Mal. Nach etwas mehr als einem Jahr Amtszeit, musste Berg seinen Hut nehmen.
Dabei fällt auf, dass Berg sich seinen Kader sehr jung, sehr regional und mit weniger Mitteln als die angepeilte Konkurrenz zusammengestellt hatte. Alles Kriterien die auch in Leutzsch eine wichtige Rolle spielen. Ob Berg allerdings eine Stelle in Leutzsch wirklich in Betracht ziehen würde bzw. ob die Reichweite unseres Vereins in die Sphären des Markus-Söder-Landes reicht, ist kaum realistisch einzuschätzen. Fakt ist aber, ein nicht typischer Ost-Trainer, wäre durchaus erfrischend.
Jodelt sich der Bayer Robert in eure Herzen und zum Super-Trainer?
Super-Trainer Wahrscheinlichkeit: 15%
Timo Rost
Der 46-jährige Rost, gebürtiger Bayer, ist nun seit zweieinhalb Jahren vereinslos. Nachdem der ehemalige Bundesligaprofi (Nürnberg, Stuttgart, Cottbus) die SpVgg Bayreuth 2021/22 ziemlich überraschend zum Aufstieg in die 3. Liga geführt hatte, wechselte er auf die Trainerbank des FC Erzgebirge Aue. 10 Spiele, kein Sieg und nur 3 Punkte waren der Vereinsführung genug. Rost musste gehen.
Zuvor holte Timo Rost in der Regionalliga Bayern mit Bayreuth in 105 Spielen sagenhaft 1,99 Punkte pro Spiel. Davor arbeitete er bei Fürth II und dem FC Amberg als Trainer bzw. Spielertrainer. Warum genau Rost seitdem keinen Trainerposten angenommen hat ist nicht bekannt.
Ob wir die Kragenweite eines solchen Kandidaten sind, ist ebenfalls sehr offen. Fakt ist aber, Rost kennt die Stadt. Spielte einst zweieinhalb Jahre am Cottaweg. Auch 8 Jahre in Cottbus hinterließen Ostfußball-Spuren. Es ist außerdem vorstellbar, dass Rost dem Profifußball in gewisser Weise den Rücken kehrt. Über seine Zeit bei Erzgebirge Aue blickt er (selbst-)kritisch. Mit Sohn Fabio, der derzeit bei Jahn Regensburg II unter Vertrag steht, stünde außerdem ein neues Vater-Sohn-Duo für das Fünfeck bereit.
Alte Liebe rostet nicht – schenkt ihr Timo euer Herz und macht ihn zum Super-Trainer?
Super-Trainer Wahrscheinlichkeit: 20%
Alex Meier (Fußballgott)
„Man wird ja noch träumen dürfen…“ sagten wir damals oft als wir die #AlexMeierfürLeutzsch -Aktion ins Leben riefen. Das war vor beinahe 6 Jahren. Das Chemische Element existierte nocht nicht, aber auch der lose organisierte Haufen der chemischen Twitter-Bubble gab sein bestes um die schon damals klamme Offensive zu beleben. Einige Gazetten und Portale berichteten, der Verein kontaktierte den Fußballgott vom Main gar, der lehnte aber geschmeichelt ab und widmete sich dem Abenteuer Australien, wo er nach 5 Monaten aber unzufrieden seine Karriere beendete (da hättest du auch kommen können, Alex.)
Die Karriere hat der heute 41-jährige seit nunmehr 5 Jahren an den Nagel gehangen. Heute Alex Meier bei der Eintracht als U16-Trainer und als Co-Trainer bei der U23. Meier, der gerade mit der A-Lizenz beginnt, sagte jüngst in einem Interview: „Ein Traum wäre natürlich irgendwann mal bei der Eintracht Trainer zu werden. Aber bis dahin muss ich noch viel lernen“. Warum also nicht in Leutzsch anfangen? Sein Beliebtheitsstatus rangiert in Leutzsch ohnehin schon marginal unter dem in Frankfurt. Kontakt zum Verein gab es ja bereits vor 6 Jahren. Durch die BSGE-Freundschaft sind die Drähte ja auch bekanntlich kurz. Also Herr Meier, wie wärs?
Gebt ihr dem Fußballgott eine zweite Chance und krönt ihn zum Super-Trainer?
Super-Trainer Wahrscheinlichkeit: 25%
Am Ende wurd die BSG für Miro auch noch eine Abfindung Zahlen müssen, was realistisch betrachtet auch Einfluss auf die finanziellen Mittel für einen Trainer nehmen wird. Nichts desto trotz, wären alle vorgetragenen Kandidaten mehr als interessant. Grün weiße Grüße
Es gibt nur einen Trainer, der Chemie nach vorne bringen kann: Christian Sobottka !!